Die Seehundstation Friedrichskoog ist essenziell für die Rettung und Pflege von kranken und verwaisten Seehunden an der Nordsee. Gegründet wurde sie 1985 von der Gemeinde und dem Landesjagdverband. Seitdem ist sie ein fester Bestandteil des Naturschutzes in Schleswig-Holstein. Im Jahr 1992 wurde sie zu einem gemeinnützigen Verein und ist seit 2019 eine gemeinnützige GmbH.
Die Aufgabe der Station ist kritisch: Sie zieht Seehund- und Kegelrobbenheuler naturnah auf. Dies geschieht sowohl im Sommer als auch im Winter. Zusätzlich zur Rettung und Pflege der Tiere, engagiert sich die Station in Forschung und Naturschutz. Über 20 Mitarbeiter, unterstützt durch Freiwillige, kümmern sich um die Seehunde und leisten Aufklärungsarbeit.
Besucher der Seehundstation Friedrichskoog können sich detailliert über die Tiere und ihre Lebensräume informieren. Der Besuch unterstützt die wichtige Arbeit der Station, da sie sich hauptsächlich über Eintrittsgelder und Spenden finanziert.
Geschichte und Bedeutung der Seehundstation Friedrichskoog
Die Seehundstation Friedrichskoog spielt eine zentrale Rolle im Schutz der Seehunde und Robben. Mit ihrer bemerkenswerten Geschichte und gegenwärtigen Bedeutung zieht sie zahlreiche Besucher an. In diesem Abschnitt beleuchten wir die Gründung, Entwicklung, Ziele und Mission der Station näher.
Gründung und Entwicklung
Die Station wurde 1985 als gemeinsames Projekt von der Gemeinde Friedrichskoog und dem Landesjagdverband ins Leben gerufen. Sie hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Ein Highlight war im Jahr 2020, als das Land Schleswig-Holstein 6,5 Millionen Euro in die Station investierte. Die neue Ausstellungshalle „Robbenblick“ konnte dadurch im Juli 2021 enthüllt werden.
Neben dem Zuhause für permanente Bewohner, pflegt die Station jährlich über 200 verlassene Jungtiere. Nach rund zwei Monaten werden diese dann wieder freigelassen. Der große Besucherandrang, etwa 150.000 Gäste jährlich, zeugt von ihrer Beliebtheit.
Ziele und Mission
Im Zentrum der Seehundstation Friedrichskoog steht die Rettung und Aufzucht von Seehunden und Robben. Genauso wichtig ist die Aufklärungsarbeit über diese faszinierenden Kreaturen. Seit 1997 leitet die Diplom-Biologin Tanja Rosenberger die Station mit dem Ziel, Schutz, Aufklärung und Forschung zu vereinen.
Die Station verfügt über spezialisierte Pflegebereiche für Jungtiere. Die kürzlich eröffnete Ausstellung über heimische Robben im Weltnaturerbe Wattenmeer verstärkt das öffentliche Bewusstsein für deren Habitat.
Jahr | Meilenstein |
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1985 | Gründung der Seehundstation Friedrichskoog |
2020 | Umgestaltung und Erweiterung der Station |
2021 | Eröffnung der neuen Ausstellungshalle „Robbenblick“ |
2023 | Einweihung der Ausstellung „Heimische Robben im Weltnaturerbe Wattenmeer“ |
Rettung und Pflege der Seehunde
Die Seehundstation Friedrichskoog spielt eine zentrale Rolle in der Rettung, Pflege und Wiedereingliederung von Seehunden. Erkrankte oder verwaiste Seehunde sowie Kegelrobben bekommen hier die lebensnotwendige Fürsorge. Ziel ist es, ihre Gesundheit wiederherzustellen, sodass sie möglichst in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren können.
Notaufnahmen und Behandlung von erkrankten Seehunden
Neu eingetroffene Seehunde werden in der Station sofort eingehend untersucht. Untersuchungen beinhalten Messungen, eine Zahnkontrolle und die Bewertung der Stimmritzen. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern, Erkrankungen oder Verletzungen rasch zu erkennen und zu behandeln. In Deutschland vorkommende Robbenarten wie Kegel-, Ringel-, Graue Robben und Seeohren erhalten hier ebenfalls medizinische Versorgung.
Pflegeroutinen und Rehabilitation
Die Betreuung der Seehunde setzt spezialisierte Pflegeroutinen und eine angepasste Ernährung voraus. Teil der Ernährung ist ein spezieller Seehund-Energy-Drink, der den Tieren hilft, wieder zu Kräften zu kommen. Seehunde, die nicht zurück in die Wildnis können, finden hier ein langfristiges Zuhause. Gegründet 1954, ist die Friedrichskoog Seehundstation die größte ihrer Art in Europa und ein wichtiger Akteur in der Rehabilitation dieser Meerestiere.
Aspekt | Details |
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Gewicht von Seehunden | 8-12 Kilogramm |
Untersuchungsprozess | Messungen, Zahnkontrollen, Stimmritzenbewertung |
Ernährung | Spezieller Seehund-Energy-Drink |
Langzeitbewohner | Dauerhafte Pflege |
Gründungsjahr | 1954 | Besondere Robbenarten | Kegelrobbe, Ringelrobbe, Graue Robbe, Seeohren |
Der Lebensraum der Seehunde an der Nordsee
Die Nordsee ist für Seehunde ein kritischer Lebensraum. Gezeiten prägen diesen Raum und schaffen Salzwiesen als vielfältige Lebensbereiche. Die Seehundstation Friedrichskoog ist zentral, um diesen Lebensraum zu schützen. Sie wirkt gegen die negativen Folgen menschlichen Handelns.
Salzwiesen und Gezeiten
Salzwiesen an der Nordsee sind durch Gezeiten geformte einzigartige Ökosysteme. Sie bieten bei Ebbe und Flut dynamische Räume. Diese ziehen Seehunde sowie viele Tierarten an. Die Seehundstation Friedrichskoog bildet über die Wichtigkeit der Gezeiten auf.
Einflüsse menschlicher Aktivitäten
Der Eingriff des Menschen durch Deiche und Fischerei beeinflusst den Seehunden Lebensraum stark. Die Seehundstation Friedrichskoog setzt sich dafür ein, Aufklärungsarbeit zu leisten. Bildungsprogramme erhöhen das Bewusstsein für den Schutz dieser Ökosysteme. Ziel ist es, die Salzwiesen und die Nordsee für die Zukunft zu bewahren.
Besuchs- und Bildungsmöglichkeiten bei der Seehundstation Friedrichskoog
Die Seehundstation Friedrichskoog sensibilisiert Besucher für den Schutz von Seehunden und ihrem Lebensraum. Besuche können durch Führungen und Informationstage bereichert werden. Diese Bildungsmöglichkeiten sind darauf ausgelegt, Wissen zu vermitteln. Es geht um die Pflege und Rehabilitation der Seehunde.
Ein Besuch dort verspricht für Familien, Schulklassen oder Gruppen informativ und spannend zu sein. Es gibt spezielle Führungen, die tiefe Einblicke in das Leben der Seehunde geben. Experten führen diese durch. Für Fotografie-Enthusiasten gibt es auch Foto-Safaris.
Bildungseinrichtungen finden hier spannende Bildungsmöglichkeiten. Schulkinder und Studierende erfahren mehr über Ökologie und Umweltschutz. Die Arbeit der Station wird durch Projekt- und Informationstage nähergebracht. Diese Erfahrungen fördern das Verständnis für Naturschutz. Sie ermöglichen direkten Kontakt zu den Seehunden.
Die Ausbildungsplätze an der Seehundstation Friedrichskoog sind zu 100% besetzt. Dies zeigt das hohe Interesse an den Bildungsmöglichkeiten. Die Ausbildung behandelt praktische und theoretische Aspekte. Dazu zählen Tierpflege, Fütterung und Öffentlichkeitsarbeit.
Während ihrer Ausbildung arbeiten die Teilnehmer eng mit Tierpflegern zusammen. Sie unterstützen bei der Nahrungszubereitung, Reinigung der Becken und tierärztlichen Behandlungen. Die Teilnehmer informieren zudem Besucher über Biologie und Ökologie der Tiere. Damit tragen sie zum Bildungsauftrag der Station bei.
Planen Sie Ihren nächsten Besuch an der Seehundstation Friedrichskoog. Profitieren Sie von den Bildungsmöglichkeiten und erhalten Sie Einblick in die Welt der Seehunde. Die Station wartet auf Ihren Besuch. Dort erfahren Sie mehr über ihre Rolle im Naturschutz und in der Bildungsarbeit.
Fazit
Die Seehundstation Friedrichskoog ist zentral für den Schutz und die Rettung von Seehunden. Im Jahr 2019 nahm sie über 200 Seehundbabys auf und setzte 153 davon erfolgreich im Wattenmeer aus. Dieser Einsatz ist entscheidend für die Erhaltung der Art. Die Tiere bleiben zwei bis drei Monate in der Station, bevor sie in die Wildnis zurückkehren.
Wissenschaftler, einschließlich Forscher der Universität Kiel und des Rostocker Marine Science Center, arbeiten eng mit der Station zusammen. Sie sammeln Daten über Verhaltens- und Bewegungsmuster der Seehunde. Durch den Einsatz von Datenloggern können die Bewegungen der Tiere über 350 Kilometer in die Nordsee verfolgt werden. Das liefert tiefe Einblicke in ihre Navigationsfähigkeiten und Jagdtechniken.
Der Schutz der Seehunde hat angesichts ihres Bevölkerungswachstums an Bedeutung gewonnen. Doch nun sind ihre Zahlen so niedrig wie zuletzt 2011. Viele Seehunde stranden mit ernsthaften Verletzungen oder Krankheiten. Dies unterstreicht die kritische Rolle der Seehundstation Friedrichskoog. Sie bleibt eine essenzielle Einrichtung für die Rettung und Pflege der Tiere sowie für das Verständnis der Seehunde. So leistet sie einen wesentlichen Beitrag zum Schutz dieser beeindruckenden Meeresbewohner.